Natürliche Potenzmittel – welche gibt es?

Nachlassende Potenz kann für viele Männer (aber auch Beziehungen im Allgemeinen) zu einer echten Herausforderung werden. Gleichzeitig haben zahlreiche Betroffene auch Respekt oder gar Angst davor, Medikamente zu sich zu nehmen.

Vor allem dann, wenn der Leidensdruck jedoch besonders hoch wird, befinden sie sich auf der Suche nach Alternativen, die ihnen dabei helfen, ihre sexuelle Lebensqualität zu verbessern.

Früher oder später stoßen sie dann oft auf verschiedene natürliche Potenzmittel. Aber helfen diese wirklich? Und worauf sollte man achten? Die folgenden Details können dabei helfen, die unterschiedlichen Möglichkeiten noch ein wenig genauer zu beleuchten.

Achtung! Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung! Ob und inwiefern Potenzmittel wirken können, ist von mehreren Faktoren abhängig. Zudem kann es sein, dass eventuelle Vorerkrankungen und/ oder eine Peyronie gegen die Einnahme verschiedener Mittel sprechen. Daher ist es immer besser, mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Nachlassender Potenz im Alter mit Kegelübungen vorbeugen

Wer die Wahrscheinlichkeit, im Alter eventuell unter nachlassender Potenz zu leiden, etwas reduzieren möchte, kann sich überlegen, gewisse „vorbeugende Maßnahmen“ zu treffen. Inwieweit diese von Erfolg gekrönt sein werden, lässt sich natürlich schwer im Voraus sagen.

Manche schwören in diesem Zusammenhang auf die sogenannte Kegel-Übung. Diese dient der Stärkung des Beckenbodens, ist jedoch keine völlig neue Erfindung, sondern wurde bereits in den 1940er Jahren erfunden. Damals versuchte man durch die Kontraktionsübungen Harninkontinenz bei Frauen zu behandeln.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich zeigte, dass auch Männer von den Übungen profitieren können. Vor allem im Zusammenhang mit erektiler Dysfunktion und vorzeitiger Ejakulation ließen sich überzeugende Effekte nachweisen.

Im ersten Schritt sollte sich der Mann ein wenig Zeit nehmen, um seinen Beckenboden überhaupt zu spüren. Danach kann es auch schon losgehen. Es gibt nicht eine standardisierte, sondern mehrere Übungen, auf deren Basis das Kegel-Training ausgeführt werden kann.

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Typische Beispiele für ein Workout dieser Art sind:

  • Der Mann legt sich auf den Rücken und winkelt die Beine an. Die Füße stehen auf dem Boden. Dann drückt er die Fersen nach unten und rollt die Wirbelsäule Wirbel für Wirbel nach oben. Wenn nur noch die Schultern auf dem Boden liegen, wird die Position für ein paar Sekunden gehalten.
  • Der Mann kniet sich mit hüftbreiten Beinen hin und legt die Hände flach auf den Boden. Beim Einatmen zieht er das Steißbein in Richtung Füße und bildet somit ein Hohlkreuz. Bei Ausatmen formt er einen Buckel. Das Ganze wird mehrere Male wiederholt.

Und übrigens: Manche Beckenbodenübungen lassen sich auch leicht in den Alltag integrieren. Gerade bei Anfängern reicht es oft aus, den Beckenboden einfach in regelmäßigen Abständen zu spüren.

Natürliche Potenzmittel – welche gibt es?

Sicherlich ist es unter anderem auch der großen Nachfrage rund um Alternativen zur klassischen Schulmedizin geschuldet, dass das Interesse an natürlichen Potenzmitteln im Laufe der Zeit immer größer geworden ist. Hier sind es vor allem vier ihrer Art, die sich einer besonderen Beliebtheit erfreuen. Wer sich mit seinem Arzt kurzgeschlossen hat und auf einen Klassiker aus dem Bereich der Potenzmittel setzen möchte, kann gegebenenfalls auch Viagra kaufen.

Wie bereits erwähnt, wäre es falsch, in den folgenden natürlichen Potenzmitteln eine Art „Allheilmittel“ zu sehen. Ob sie wirken oder nicht und/ oder ob es sich bei ihnen generell um eine sinnvolle Alternative handelt, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig.

L-Arginin

Wer sich mit natürlichen Potenzmitteln auseinandersetzt, kommt an L-Arginin fast nicht mehr vorbei. Das Produkt soll die Durchblutung verbessern und dementsprechend Erektionsproblemen vorbeugen. In einigen Studien konnte ein möglicher positiver Effekt durchaus nachgewiesen werden – allerdings gilt es hierbei zu berücksichtigen, dass hierbei oft Kombinationen mit anderen Arzneimitteln zum Einsatz kommen, unterschiedliche Dosen verwendet werden und die Ergebnisse in sich auch oft widersprüchlich sind.

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Zudem taucht L-Arginin nicht in den ärztlichen Leitlinien zum Thema erektile Dysfunktion auf. Gleichzeitig gibt es für die entsprechenden Produkte keine zugelassenen Gesundheitsversprechen.

Leider wird L-Arginin oft als „Wundermittel“ angepriesen, das unter anderem angeblich auch das Herz positiv beeinflussen soll. Auch hierfür gibt es jedoch keine fundierten, nachhaltigen Beweise.

Maca

In der Vergangenheit konnte in verschiedenen Studien nachgewiesen werden, dass sich so manche mild ausgeprägte Erektionsproblematik mit Maca bekämpfen ließ. Zudem wird mit Maca eine aphrodisierende Wirkung in Verbindung gebracht. Die entsprechenden Ergebnisse sind jedoch nicht aussagekräftig genug, dass seitens des Bundesinstitutes für Risikobewertung eine allgemeine Empfehlung für Maca gegen Erektionsstörungen ausgesprochen würde.

Vorteilhaft ist es natürlich, dass bei der Einnahme von Maca vergleichsweise selten Nebenwirkungen auftreten. Wie bei anderen Produkten ist es natürlich wichtig, Rücksicht auf etwaige Allergien zu nehmen.

Ginseng

Auch im Zusammenhang mit Ginseng konnte im Rahmen verschiedener Studien – wenn überhaupt – nur eine sehr geringe Verbesserung im Zusammenhang mit Erektionsstörungen dokumentiert werden. Oder anders: Die Veränderungen waren in ihrem Ausmaß fast schon so vernachlässigbar, als dass davon ausgegangen werden muss, dass sie das Sexleben der betroffenen Personen nicht wirklich veränderten.

Hier gilt es natürlich, sich etwas eingehender mit den Rahmenbedingungen der Studien auseinanderzusetzen. Vor allem diejenigen, die fest an die mögliche Wirkung von Ginseng im Zusammenhang mit Potenzproblemen glauben, betonen immer wieder, wie wichtig es sei, die entsprechenden Mittel über einen längeren Zeitraum hinweg einzunehmen.

Yohimbin

Yohimbin soll sich positiv auf die Blutgefäße im Glied auswirken. Gleichzeitig sind in dem Mittel psychoaktive Substanzen enthalten. Das natürliche Potenzmittel wird heute sowohl in Kapsel- als auch in Tablettenform angeboten.

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Im Zuge der Einnahme werden die Alpha-2-Rezeptoren im Schwelkörper des Penis geblockt. Daraufhin erweitern sich die Gefäße. Das Ergebnis: Es kann mehr Blut an die entsprechenden Stellen gepumpt werden. Gleichzeitig soll Yohimbin bestimmte Areale des zentralen Nervensystems ansprechen und hier dafür sorgen, dass die betroffenen Männer weniger Versagensängste haben.

Doch auch, wenn es unter anderem im Internet durchaus viele Männer gibt, die das Mittel loben, gilt es, im Hinterkopf zu behalten, dass es sich auch hierbei um kein Wundermittel handelt. Vor allem falls die erektile Dysfunktion nicht allzu stark ausgeprägt ist (oder vielleicht ohnehin ausschließlich auf psychischen Ursachen beruht), scheinen die Chancen jedoch gut zu stehen.

Fazit

Statistiken zufolge treten Erektionsprobleme bei Männern vor allem im Alter zwischen 66 und 75 Jahren auf. Dennoch gibt es auch viele junge Menschen, die betroffen sind.

Wer sich für natürliche Potenzmittel interessiert, sollte jedoch vor allem zwei wichtige Details im Hinterkopf behalten:

  1. Es gibt kein Wundermittel, das dazu in der Lage wäre, alle Erektionsprobleme zu lösen.
  2. Erektionsprobleme können unterschiedliche Ursachen haben. Daher ist es im ersten Schritt wichtig, herauszufinden, warum sich die entsprechenden Symptome zeigen. Danach zeigt sich, wie gegebenenfalls gegengesteuert werden kann.

Zu guter Letzt sollten Betroffene mit ihrem Arzt sprechen, wenn es darum geht, die passende Vorgehensweise für den individuellen Bedarf zu finden. Die gute Nachricht ist, dass es oft möglich ist, Erektionsprobleme auf die eine oder andere Weise – manchmal auch mit einer begleitenden Psychotherapie – zu bekämpfen und somit das eigene Sexualleben wieder auf ein neues Level zu heben.

 

Foto: ©VLADISLAV / stock adobe

Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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