Peyronie bedeutet, dass sich der erigierte Penis krümmt. Der Grund hierfür liegt in einer Gewebeverdickung. Diese sorgt dafür, dass sich der Penis entsprechend zusammenzieht. Im Zusammenhang mit diesem Beschwerdebild ist auch oft von der „Induratio penis plastica“ die Rede.
Selbstverständlich muss an dieser Stelle zwischen einer natürlichen Krümmung, die bei vielen Männern vorkommt, und der Peyronie unterschieden werden. Letzte wird heutzutage mit den unterschiedlichsten Mitteln, unter anderem wahlweise mit dem Penimaster, behandelt.
Was ist Peyronie?
Im Gegensatz zur natürlichen Krümmung ist der erigierte Penis bei einer Peyronie deutlich stärker gekrümmt. Hierfür ist eine Entzündung im Bereich des Penis verantwortlich, die dann dafür sorgt, dass das besagte Narbengewebe entsteht.
Je nach Ausprägung kann es sein, dass es den Betroffenen nicht mehr (oder nur noch sehr schwer) möglich ist, Sex zu haben bzw. ein Kondom überzustreifen. Die Peyronie kann nicht nur mit einem unangenehmen Gefühl, sondern auch mit mehr oder weniger starken Schmerzen verbunden sein.
Hinzu kommt, dass sich das Areal des vernarbten Gewebes auch noch weiter ausdehnen kann und so eine Erektion verhindert. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn unter anderem auch die Schwellkörper betroffen sind.
Wer unter entsprechenden Beschwerden leidet, sollte nicht zögern und einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dann mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung herausfinden, welche Bereiche genau betroffen sind und wie weit die Peyronie vorangeschritten ist.
Fest steht, dass dieses Beschwerdebild den Alltag der Betroffenen mitunter stark einschränken kann. Und auch, wenn die Diagnose „Peyronie“ im ersten Moment niederschmetternd wirken mag, empfinden es einige Männer doch als Erleichterung, ihr Problem benennen zu können. Denn: Es gibt mittlerweile gleich mehrere Behandlungsansätze, mit denen die Beschwerden oft gelindert werden können (s. „Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?“).
Ursachen der Peyronie
Im Laufe der letzten Jahre wurde intensiv an der Peyronie und ihren Ursachen geforscht. Bisher ist die genaue Ursache, die zu den Beschwerden führt, jedoch noch unklar. Laut aktuellem Stand der Wissenschaft liegt die Vermutung nahe, dass kleinere Verletzungen im Bereich der Schwellkörper, die zum Beispiel beim Sex oder beim Sport entstehen können, die Vernarbung zur Folge haben können.
Es gibt jedoch auch einige Theorien, die sich mit:
- Bluthochdruck
- Diabetes
- verschiedenen Fettstoffwechselstörungen
- einem Mangel an Testosteron
auseinandersetzen. Zu guter Letzt untersuchen viele Wissenschaftler auch, ob eine Peyronie auch genetisch bedingt sein kann. Kurz: Aktuell gibt es in diesem Bereich noch viele offene Fragen, die vielleicht erst in einigen Jahren beantwortet werden können.
Dementsprechend ist es aktuell auch nicht sicher, ob beispielsweise ein gesunder Lebensstil einer Penisverkrümmung vorbeugen kann.
Wie entsteht eine Penisverkrümmung?
In den meisten Fällen tritt die Penisverkrümmung zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Hier werden die Betroffenen oft hellhörig, weil sie Verhärtungen am Penis entdecken. Die betroffenen Stellen fühlen sich in der Regel leicht knotig an.
Wie bereits erwähnt, konnten die Ursachen einer Peyronie wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt werden. Fest steht jedoch, dass letztendlich eine Entzündung dafür sorgt, dass das Narbengewebe entsteht, welches die Erektion einschränkt. Besagte Entzündung liegt zwischen der Hülle und den oberen Bereichen des Schwellkörpers und schafft die Grundlage für das entstehende Narbengewebe.
Die Liste an möglichen Ursachen, die zu einer solchen Entzündung führen können, ist lang. Fest steht, dass das entstehende Narbengewebe die Bewegungsfreiheit des Penis‘ einschränkt. Besonders gefährlich: Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto ausgeprägter werden in der Regel auch die Beschwerden – zumindest dann, wenn sich die Betroffenen nicht behandeln lassen.
Daher ist es umso wichtiger, beim Ertasten von Verhärtungen in diesem Bereich immer zeitnah einen Arzt aufzusuchen. Ansonsten verschlimmert sich das Beschwerdebild immer weiter. Es gilt: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser stehen die Chancen auf eine Heilung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wer unter einer Peyronie leidet, muss sich hiermit nicht abfinden. Stattdessen gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, mit denen dem Beschwerdebild zu Leibe gerückt werden kann. In den meisten Fällen ist entweder die Gabe von Medikamenten oder eine Operation das Mittel der Wahl. Der behandelnde Mediziner hilft hier weiter. Er entscheidet anhand der Symptome und der Ausprägung des Beschwerdebildes, wie am besten verfahren werden sollte.
- Medikamente kommen meist zu Beginn der Erkrankung in Betracht – vor allem dann, wenn sich die Knoten noch nicht verkalkt Parallel dazu soll Vitamin E dabei helfen, weiteren Vernarbungen vorzubeugen.
- Mit Hilfe einer Behandlung durch Ultraschall ist es oft möglich, die Durchblutung im betreffenden Bereich anzuregen und so dafür zu sorgen, dass sich weniger Narben bilden.
- In einigen Fällen bietet es sich auch an, den Penis mit Hilfe von Zugkraft zu begradigen.
- Sollte sich keine dieser drei Optionen anbieten, bleibt in der Regel nur noch die Operation. Zu dieser wird jedoch nur dann geraten, wenn die Krümmung so intensiv ist, dass es den betreffenden Personen beispielsweise generell nicht mehr möglich ist, Sex zu haben. Das Prinzip, das sich hinter solchen OPs verbirgt, ist schnell erklärt: Die bestehende Vernarbung wird entfernt und der Penis wird verkürzt. Je nachdem, wie stark besagte Verkürzung letztendlich ausfällt, ist es oft auch sinnvoll, eine Penisprothese zu implantieren.
Ein aufklärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt hilft weiter.
Fazit
Die Peyronie gehört zu den Krankheiten, die bisher noch nicht komplett erforscht sind. Doch auch, wenn die Ursachen, die zu einer Penisverkrümmung führen, noch nicht zu 100 Prozent geklärt sind, bedeutet dies nicht, dass sich die Betroffenen ihrem Schicksal ergeben müssten.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern, sodass Männer, die unter einer Penisverkrümmung leiden, zu einer hohen Wahrscheinlichkeit nach der Behandlung ein „ganz normales Sexleben“ (gerne auch mit Sexspielzeug) genießen können. Um für bestmögliche Voraussetzungen zu sorgen, ist es jedoch immer wichtig, möglichst früh mit der Therapie zu starten.
Foto: Vladdeep via Envato
Tags: ErotikHygieneSexualität
arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).