Der erste Eindruck, den wir von einem Menschen gewinnen, ist der prägendste und nachhaltigste. Ein strahlendes Lächeln verbinden wir mit Lebensfreude, Sympathie und einem gepflegten Äußeren.
Deshalb wünscht sich wohl jeder Mensch ein einwandfreies Gebiss mit einem gesunden Zahnfleisch, lückenlosen Zahnreihen und möglichst hellen Zähnen. Und vor allem keinen Rückständen, die Snacks wie etwa Neoh Riegel hinterlassen könnten. Auch Getränke wie Oolong Tee können recht häßliche Flecken auf den Zähnen hinterlassen.
Was ist mit dem Begriff Zahnaufhellung gemeint?
Bei einer Zahnaufhellung oder einem Bleaching werden der Zahnstein und das Zahnbein von Verfärbungen befreit. Bei einem Bleaching geht es nicht – wie vielfach angenommen – um die Entfernung der Zahnbeläge. Diese können nur durch eine gründliche Reinigung mit der Zahnbürste oder durch eine professionelle Zahn- und Mundhygiene entfernt werden.
Wie funktioniert ein Bleaching?
Eine Zahnaufhellung funktioniert ähnlich wie eine Blondierung der Haare: Durch eine chemische Substanz, die Wasserstoffperoxid oder Carbamidperoxid enthält, werden Pigmente, die für Verfärbungen zuständig sind, gespalten und aufgelöst. Ein ähnlicher Effekt kann durch den Einsatz bestimmter Säuren (Fruchtsäure, PAP) erreicht werden.
Welche Arten von Bleaching gibt es?
Prinzipiell wird zwei Arten von Zahnaufhellungen unterschieden:
- Zahnärzte dürfen Peroxidlösungen mit höherem Wasserstoffgehalt verwenden, weshalb eine professionelle Zahnaufhellung effektiver und nachhaltiger ist. Durch die höhere Konzentration des verwendeten Bleichgels müssen das Zahnfleisch und jene Zähne, deren Zahnschmelz nicht intakt ist, sorgsam geschützt werden. Allerdings ist zu bedenken, dass Krankenkassen nicht für die Kosten für Zahnaufhellungen aufkommen, da es sich um eine rein kosmetische Behandlung handelt. Ein professionelles Bleaching kann bis zu 700 Euro kosten.
- Für Laien ist nur die Verwendung von niedrig konzentrierten Peroxidlösungen erlaubt, da es so zu keinen Verletzungen des Zahnfleisches oder kranker Zähne kommen kann. Natürlich können niedriger konzentrierte Peroxidlösungen nicht dieselbe Effektivität und Nachhaltigkeit bieten. Dafür sind sie kostengünstig und leicht erhältlich. Wir stellen Ihnen hier verschiedene Methoden vor, wie Sie selbst an sich eine Zahnaufhellung durchführen können.
Ist eine Zahnaufhellung für jeden geeignet?
Im Grunde kann jeder Erwachsene eine Zahnaufhellung an sich durchführen. Allerdings sind einige Voraussetzungen dafür zu erfüllen:
- Professionelle Reinigung des Gebisses: Bei dieser Behandlung werden alle Beläge (Plaque) und der Zahnstein entfernt. Dies ist deshalb wichtig, damit die Peroxidlösung gleichmäßig auf den Zahn wirken kann und sich keine unschönen Flecken bilden.
- Absprache mit dem Zahnarzt:
Unbehandelte Zahnfäule (Karies) könnte sich durch das Bleaching verschlimmern. Empfindliche Zähne könnten eine größere Sensibilität auf Temperaturunterschiede oder bestimmte Speisen entwickeln.
Undichte Plomben (Zahnfüllungen bei Kariesbehandlung) könnten das Peroxid in das Innere des Zahns weiterleiten und den Zahn gefährden. - Verantwortungsvoller Umgang mit der Chemikalie: Kinder dürfen nicht mit Bleichmitteln in Kontakt kommen, doch auch Erwachsene müssen unabhängig von der Methode sorgsam damit umgehen. Egal, ob der Wirkstoff Peroxid oder Säuren enthält, er sollte nicht in die Augen und möglichst nicht mit dem Zahnfleisch in Kontakt kommen.
Was sind die Gründe für Zahnverfärbungen?
- Lebenswandel: Meistens handelt es sich um Konsumenten und Konsumentinnen einer überdurchschnittlichen Menge von Kaffee, Schwarztee, bestimmten Fruchtsäften, Nikotin und Rotwein, die verfärbte Zähne besitzen und darunter leiden.
- Veranlagung: Wieviel Pigmente wir in der Haut, den Haaren und den Zähnen besitzen, wird von unseren Genen bestimmt. Manche Menschen haben ein perfektes Gebiss, und nur aufgrund der Vererbung unschön verfärbte Zähne.
- Devitalisierte Zähne: Wurzelspitzenbehandlungen oder Unfälle sind die häufigsten Gründe dafür, dass Zähne absterben. Die Kronen bleiben uns zwar im Mund erhalten, doch werden sie nicht mehr von der Zahnwurzel versorgt und verfärben sich.
Am besten wirkt ein Bleaching durch Laien bei den Menschen der ersten beschriebenen Gruppe. Wenn eine Zahnverfärbung bereits tiefe Schichten des Zahnbeins erreicht hat, hilft nur mehr eine Zahnaufhellung durch einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin.
Welche Methoden für Zahnaufhellungen sind am Markt erhältlich?
Zahnpastas mit Zahnweißeffekt
Weißende Zahncremes gehören zu den am häufigsten verwendeten Methoden, weil sie so einfach in der Handhabung sind – sie können wie gewöhnliche Zahnpastas angewandt werden. Doch empfiehlt es sich, die Beschreibung des Produktes auf der Packung genau zu studieren, besonders was den Anwendungszeitraum betrifft.
Werden diese Cremes nämlich während eines zu langen Zeitraums verwendet, kann durch die enthaltenen Partikel und chemischen Verbindungen der Zahnschmelz geschädigt werden. Durch diese Zahncremes kann nur ein geringer Grad an Aufhellung erwartet und erreicht werden.
Bleaching-Pens
Mit einem Stift wird das bleichende Mittel auf den Zahn aufgetragen. Dies macht einen präzisen Einsatz auf der Zahnkrone einfacher. Außerdem zählt der Bleaching-Pen zu den kostengünstigsten Methoden der Zahnaufhellung. Manche Flüssigkeiten enthalten keine Peroxidlösung (stattdessen die Wirkstoffe Glykole und PAP-Säuren) und dürfen deshalb sogar über Nacht einwirken.
Bleaching-Strips
Bei dieser Methode werden Streifen mit einem aufhellenden Mittel auf die Zähne geklebt. Der Vorteil besteht darin, dass das Bleichmittel länger als beim Bleaching Pen einwirken kann und nicht innerhalb kurzer Zeit vom Speichel abgelöst wird. Die Streifen bleiben eine bestimmte Zeit am Zahn kleben und werden dann entfernt und die Zähne gründlich geputzt.
Bleaching-Mundschienen
Hierbei handelt es sich um anpassbare Kunststoffschienen für jede Zahnreihe, die mit einem bleichenden Gel auf die Zähne gesetzt werden. Meistens wird der Vorgang durch Einsatz von LEDs (Blau- und Rot-Kaltlicht) verstärkt. Deshalb werden die Bleaching-Schienen im Handel grundsätzlich nur im Set angeboten. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie dem professionellen Bleaching am nächsten kommt, da sie am effektivsten ist und am längsten anhält.
Hausmittel
Auch unsere Großmütter kannten Methoden, um Zähne aufzuhellen. Dazu zählt die (sparsame!) Anwendung von Backpulver, Salzkristallen, Zitronensaft oder zerdrückten Erdbeeren, mit denen die Zähne geputzt werden. Tatsächlich tritt durch diese Methoden eine bestimmte Aufhellungswirkung ein.
Allerdings muss vor häufiger Anwendung gewarnt werden: Sowohl der mechanische Abrieb von Verfärbungen (bei Backpulver und Salzkristallen) als auch die chemische Beseitigung durch die Fruchtsäuren (bei Zitronensaft und Erdbeeren) können bei langer Anwendung den Zahnschmelz schädigen.
Foto: DashaPetrenko via Twenty20
arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).